Erhöhung der Niederschlagswassergebühren

14.01.2023

Noch Mitte des Jahres konnten wir uns darüber freuen, dass der Abwasserzweckverband (AZV) eine leichte Gebührensenkung für das Einleiten des Niederschlagswassers in Aussicht gestellt hatte. Dies ist jetzt vom Tisch! Auf der letzten Beiratssitzung wurde klar, dass sich die bisherige Höhe der Gebühren nicht halten lässt. Von einer deutlichen Steigerung auf über 50 Cent pro Quadratmeter ist auszugehen! Wie konnte es dazu kommen?

Diese Frage ist nicht schwer zu beantworten: Die Gebühren des AZV richten sich nach den Kosten, die für Planung und Durchführung von Instandhaltung und Unterhalt unseres Niederschlagswassernetzes anfallen. Noch vor kurzer Zeit konnten diese Maßnahmen über die Gebührenhöhe finanziert werden. Bis der AZV neben anderen Maßnahmen das Ausbaggern des Regenrückhaltebeckens am Hudenbarg (Feuerlöschteich) in Angriff nehmen musste. Bei der Planung dieser Maßnahme wurde schnell klar, dass eine Kostendimension erreicht wird, die sich stark auf die Gebühren auswirken wird. Mit einem simplen Ausbaggern ist es nicht getan. Das Baggergut muss zwischengelagert, getrocknet, untersucht und dann fachgerecht deponiert werden. Um den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten, muss das Vorhaben in zwei Abschnitten durchgeführt werden, damit z. B. Fische die Möglichkeit haben, dem Bagger zu entkommen. Zudem musste aufgrund des Umfangs der Bauarbeiten ein Bauantrag gestellt werden.

So kann sich bereits eine Maßnahme in der Gebührenhöhe schmerzhaft auswirken. Bleibt zu hoffen, dass der AZV bei der Sanierung unseres funktionierenden Niederschlagswassernetzes mit genauso viel Augenmaß vorgeht, wie es die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten unter Führung eines CDU-Bürgermeisters getan hat, als das Netz noch in Eigenregie betreut und nicht an einen Zweckverband übertragen war. In manchen Gemeinden unseres Landes kratzen die Gebühren schon an der 1 Euro pro Quadratmeter-Marke. Davon sind wir zum Glück noch ein Stück weit entfernt.